Benötige ich eine separate Steckdose für meine Waschmaschine?
Die fachgerechte Installation einer neu gekauften Waschmaschine sowie der korrekte Anschluss an alle Versorgungsleitungen sind für einen langen und störungsfreien Betrieb unerlässlich. Der Anschluss an Wasser-, Abwasser- und Stromleitungen muss zuverlässig sein, daher ist es wichtig, diesem Vorgang besondere Aufmerksamkeit zu schenken. In diesem Artikel beantworten wir eine häufig gestellte Frage: Benötigt eine Waschmaschine eine separate Steckdose oder kann sie an eine Mehrfachsteckdose angeschlossen werden?
Reicht eine normale Steckdose?
Eine der häufigsten Fragen zum Anschluss einer Waschmaschine an die Stromversorgung ist, ob die vorhandene Steckdose durch eine neue ersetzt werden muss. Da es jedoch keine Standard- oder Spezialsteckdosen für Waschmaschinen gibt, erfordert die Entscheidung für eine neue Steckdose ein anderes Vorgehen. Dabei sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen.
Am wichtigsten ist, dass der Stecker des Haushaltsgeräts in die Steckdose passt. Das bedeutet, dass alle Löcher in der Steckdose mit den Stiften des Steckers übereinstimmen müssen; ein spezieller Adapter ist daher nicht erforderlich.
Es ist außerdem wichtig zu bedenken, dass diese Leitung auch von anderen leistungsstarken Elektrogeräten wie Wasserkocher, Mikrowelle, Fleischwolf usw. genutzt werden kann. Wenn eine Waschmaschine zusammen mit anderen leistungsstarken Geräten an diese Leitung angeschlossen wird, kann dies zu einer übermäßigen Belastung der Verkabelung führen.
Am besten verlegt man eine separate Leitung vom Verteilerkasten direkt zur Maschine und installiert eine einzelne Steckdose speziell dafür, um die Leitung nicht zu überlasten.
Waschmaschinen haben ein dreiadriges Netzkabel und einen Schutzkontaktstecker, daher muss auch die Steckdose, egal ob drinnen oder draußen, geerdet sein. Wenn die alte Steckdose nicht geerdet war, muss sie ausgetauscht werden.
Prüfen Sie die Leistungsaufnahme des Geräts in der Bedienungsanleitung, im Produktdatenblatt oder auf dem Typenschild auf der Rückseite. Diese Information ist wichtig, um die passende Steckdose zu finden. Viele Waschmaschinen haben beispielsweise eine Leistungsaufnahme von 2 Kilowatt und sind daher üblicherweise mit 10-Ampere-Steckdosen ausgestattet, die bis zu 2,2 Kilowatt aushalten. Ist die Leistungsaufnahme des Geräts höher, empfiehlt sich eine 16-Ampere-Steckdose mit dreiadrigem Kupferkabel und einem Querschnitt von 2,5 Quadratmetern.
Dies sind die wichtigsten Parameter, die darüber entscheiden, ob eine neue Steckdose installiert werden soll oder nicht. Die Luftfeuchtigkeit kann als sekundärer Parameter betrachtet werden; wenn das Gerät im Badezimmer installiert werden soll, wäre es besser, dort eine Steckdose mit feuchtigkeitsbeständigem Gehäuse, einer Abdeckung und Vorhängen zu installieren.
Die Auswahl des richtigen Drahtes
Eine separate Steckdose für die Waschmaschine ist erforderlich, wenn die vorhandene Elektroinstallation nicht für die hohe Belastung durch die Waschmaschine ausgelegt ist. Um dies im Vorfeld zu klären, muss der Kabelquerschnitt sorgfältig berechnet werden. Bei der Installation einer neuen Elektroleitung dürfen Fachleute ausschließlich unbeschädigte, fehlerfreie Kabel verwenden und müssen alle Verbindungen sorgfältig mit Isolierband umwickeln.
Zudem ist vorgeschrieben, dass Anschlussdosen für elektrische Geräte in Badezimmern nicht zulässig sind. Solche Dosen müssen außerhalb des Badezimmers und aller anderen Feuchträume installiert werden.
Zur Bestimmung des Kabelquerschnitts führen die Spezialisten folgende Schritte durch:
Zunächst muss die Leistungsaufnahme des anzuschließenden Haushaltsgeräts ermittelt werden. Typischerweise beträgt die Leistungsaufnahme einer Waschmaschine weniger als 3 Kilowatt;
Nachdem Sie die genauen Abmessungen erhalten haben, können Sie mithilfe von Referenztabellen den Kabelquerschnitt auswählen;
Beim Anschließen einer Steckdosenleiste muss die maximale Gesamtleistung aller gleichzeitig angeschlossenen elektrischen Geräte grob abgeschätzt werden. Dies hilft bei der Bestimmung des zulässigen Kabelquerschnitts.
Experten raten dazu, immer eine Leistungsreserve einzuplanen, selbst wenn Ihre Waschmaschine nicht viele Kilowatt benötigt. So vermeiden Sie, dass Sie später Steckdosen austauschen müssen, wenn Sie die Waschmaschine ersetzen oder ein leistungsstärkeres Gerät anschließen möchten.
Sobald der Querschnitt ausgewählt ist, kann die Installation beginnen. Experten empfehlen für diese Art von Arbeit ausschließlich Kupferdrähte zu verwenden. Sie weisen eine deutlich höhere elektrische Leitfähigkeit als Aluminiumdrähte auf.
Beispielsweise kann ein Kupferdraht mit kleinerem Querschnitt eine höhere Spannung aushalten – bis zu 2 Kilowatt Last pro 1 Millimeter Querschnitt. Aus diesem Grund nimmt der Kupferdraht die Hälfte des Platzes in den Nuten ein und hält auch länger – etwa 30 Jahre, laut Angaben zur Lebensdauer und Oxidationsbeständigkeit.
Schützen Sie die Steckdose mit einem Leitungsschutzschalter.
Die Leitung, die die separate Waschmaschinenleitung zum Badezimmer oder einem anderen Nassraum führt, muss mit einem Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) an den Hausverteilerkasten angeschlossen werden.
Das Badezimmer gilt als ein Raum mit einem hohen Gefahrenpotenzial.Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit muss der Leckstrom der Schutzeinrichtung zum Anschluss der Leitungen mindestens 10 Milliampere betragen.
Die negativen Auswirkungen von Wechselstrom sind bereits bei Werten von 5-7 Milliampere spürbar, weshalb es so wichtig ist, im Badezimmer und anderen feuchten Räumen einen Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) anzuschließen.
Wenn Sie keine separate Steckdose für die Waschmaschine haben und daher eine gemeinsame Stromleitung im Badezimmer nutzen, sollte der Ableitstrom dieser Leitung 30 Milliampere betragen. Der Nachteil ist, dass diese Art des Schutzes zwar günstiger sein kann als die 10-Milliampere-Variante, aber langsamer auslöst.
Für Einfamilienhäuser und Wohnungen werden üblicherweise Modelle gekauft, die auch einen Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) zum Schutz der Verkabelung enthalten. Diese Geräte schützen vor Netzüberlastungen, Überschreitung zulässiger Ableitströme und Kurzschlüssen.
Verfügt ein Mehrfamilienhaus nicht über einen fest installierten Leitungsschutzschalter im Verteilerkasten, muss ein tragbarer Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) installiert werden. Dieser wird an eine vorhandene Steckdose angeschlossen, anschließend kann die Waschmaschine angeschlossen werden.
Es ist wichtig zu wissen, dass ein Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) kein Allheilmittel gegen Kabelschäden oder Kurzschlüsse an der Waschmaschine ist. Für einen umfassenden Schutz sollten Sie einen separaten FI-Schalter erwerben. Ein 16-Ampere-Gerät ist hierfür in der Regel ausreichend. Wenn der Hauptsicherungsautomat Ihres Hauses jedoch einen höheren Nennstrom als 16 Ampere hat, muss auch der FI-Schalter einen höheren Nennstrom aufweisen.
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