Ist das Trocknen im Wäschetrockner notwendig?

Ist das Trocknen im Wäschetrockner notwendig?Nicht jeder rennt gern mit Waschbecken und Wäscheklammern von der Waschmaschine zum Balkon, um die frisch gewaschene Wäsche aufzuhängen. Viel angenehmer ist es, die trockene Wäsche direkt aus der Trommel zu nehmen und sie sofort in den Schrank oder aufs Bügelbrett zu räumen. Waschtrockner bieten diese Möglichkeit, doch der hohe Preis und wenige Erfahrungsberichte machen die Entscheidung schwierig. Finden wir heraus, ob sich die Anschaffung eines Waschtrockners lohnt oder ob man doch lieber beim altbewährten Weg bleibt.

Was ist das Besondere an Maschinen mit Trockner?

Während herkömmliche Waschmaschinen am Ende des Waschgangs saubere, aber noch leicht feuchte Wäsche liefern, verfügen Multifunktionsmaschinen über eine integrierte Trocknungsfunktion, sodass das Aufhängen der Wäsche entfällt. Dies wird durch ein zusätzliches Heizelement ermöglicht. Neben dem ersten Heizelement, das sich unter der Trommel befindet und das Wasser erhitzt, sorgt ein zweites Element für die Lufterwärmung. Das Trocknungssystem ist einfach aufgebaut.

  1. Das Heizelement erhitzt sich, und die Wärme wird mittels eines Ventilators über ein spezielles Luftkanalsystem verteilt.
  2. Heiße Luft strömt durch die nasse Wäsche, das entstehende Kondenswasser sammelt sich in einem dafür vorgesehenen Behälter und fließt dann über den Abfluss ab.
  3. Die Trommel dreht sich langsam in verschiedene Richtungen, wodurch eine gleichmäßige und vollständige Trocknung gewährleistet wird.Wie funktioniert der Trockner?

Das Bedienfeld wurde ebenfalls überarbeitet und verfügt nun über einen separaten Regler zur Einstellung der Trocknungsfunktion. Ansonsten gibt es keine wesentlichen Unterschiede – die übrige Konstruktion des Waschtrockners entspricht der eines herkömmlichen automatischen Waschtrockners.

Merkmale des Trocknungsprozesses

Es ist wichtig zu verstehen, dass multifunktionale Geräte technisch wesentlich komplexer sind, weshalb es viele Nachteile und Fallstricke gibt. Das Trocknen wird zunehmend zu einer Zusatzfunktion der Maschine, weshalb die Hersteller der Qualität des Waschens und Schleuderns mehr Aufmerksamkeit schenken als der Trocknungstechnologie. Führende Haushaltsgerätehersteller geben jedoch an, dass sie bereit sind, in naher Zukunft verbesserte Produkte anzubieten.

Aktuell bieten viele Geräte nur die einfachste Trocknungsoption – einen Timer. Der Benutzer stellt die Zykluszeit ein und überwacht das Ergebnis. Oftmals sind die Textilien jedoch entweder noch recht feucht oder im Gegenteil übertrocknet. Dies lässt sich durch Anpassen der Zykluszeit korrigieren.

Weniger verbreitet sind „fortschrittliche“ Modelle mit automatischer Trocknung. Dieser Trocknungsprozess läuft so lange, bis ein bestimmter Restfeuchtegehalt erreicht ist. Die Technologie ist hier komplexer: Ein Thermometersensor am unteren Ende des Kondensators misst die abgegebene Feuchtigkeitsmenge. Anhand dieser Messwerte berechnet das intelligente Fuzzy-Logic-System den Feuchtigkeitsgehalt und vergleicht ihn mit dem Sollwert. Sobald das Gleichgewicht erreicht ist, endet der Trocknungszyklus.

Es ist besser, die Textilien feucht zu halten, da zu starkes Trocknen die Fasern des Stoffes schwächt und sie spröde macht.

Der Benutzer muss den gewünschten Feuchtigkeitsgrad nicht in Prozent berechnen. Die Hersteller haben die Daten systematisiert, und die Maschine bietet sofort eine Auswahl an Trocknungsstufen an: von „sehr trocken“ über „bügelleicht“ bis hin zu „schranktrocken“. Man muss lediglich den Hebel auf die gewünschte Einstellung stellen und warten, bis der Trocknungsvorgang abgeschlossen ist.Waschmaschinen-Trocknungsprogramme

Trocknet weniger, als es wäscht.

Kombi-Waschmaschinen haben einen Nachteil: Sie können nur die Hälfte ihrer Standardkapazität zum Trocknen nutzen. Beispielsweise begrenzt das Modell Electrolux EWW 16781W die maximale Beladung beim Waschen auf 7 kg, während die Trommel zum Trocknen nur mit 3,5 kg befüllt werden kann. Diese Gewichtsverteilung ist im Alltag recht unpraktisch.

Viele Menschen bezweifeln die Notwendigkeit eines Waschtrockners, wenn sie nach einem Trockengang zwei weitere Trockengänge durchführen müssen. Bei großen Wäschemengen kostet das wertvolle Zeit und verbraucht unnötig Energie.

Waschmaschinen und Trockner sind weniger energieeffizient als Standardmodelle: Die Energieeffizienzklasse liegt oft auf Stufe „B“ und fällt häufig auf „C“ und „D“ ab.

Die Hersteller versuchen, dieses Problem durch verbesserte Trocknungstechnologie zu lösen. Theoretisch ist eine Angleichung der Leistung möglich, und einige Marken erzielen bereits beachtliche Fortschritte. Ein Paradebeispiel ist die Hotpoint-Ariston ARMXX D129 mit einer Waschkapazität von 7 kg und einer Trockenkapazität von 5 kg. Die überwiegende Mehrheit der Maschinen trocknet jedoch immer noch deutlich weniger, als sie wäscht – darauf sollte man sich einstellen.

Gehen Waschmaschine und Trockner häufiger kaputt?

Ein weiteres Argument gegen den Kauf von Multifunktionsgeräten ist deren mangelnde Zuverlässigkeit und kurze Lebensdauer. Es herrscht der weitverbreitete Irrglaube, dass technisch „komplexe“ Trockner anfälliger für Defekte und teure Reparaturen seien. Das mag zwar logisch erscheinen, doch ist es unwahrscheinlich, dass Hersteller wissentlich ein minderwertiges Produkt auf den Markt bringen und damit ihren Ruf riskieren würden.Bei Waschmaschinen und Trocknern brennt das Heizelement häufig durch.

Reparaturtechniker für große Haushaltsgeräte behaupten, dass die Trockenfunktion die Lebensdauer einer Waschmaschine nicht beeinträchtigt. Kombigeräte fallen nicht aufgrund ihrer komplexen Konstruktion aus, sondern wegen unsachgemäßer Bedienung. Das Nichtbeachten der Bedienungsanleitung und die Missachtung der Herstellerempfehlungen führen zu vorzeitigen Problemen und Reparaturen. Beispielsweise gehen die meisten Waschtrockner kaputt, weil die maximale Beladungskapazität überschritten wird. Um den Waschgang schnell zu beenden, beladen die Besitzer die Maschinen mit der gesamten Wäsche und ignorieren dabei die Angaben in der Bedienungsanleitung.

Sollte ich mir solche Geräte kaufen?

Ob eine Waschmaschine mit integriertem Trockner im Haushalt notwendig ist, ist eine individuelle Entscheidung. Experten empfehlen jedoch, sich für separate Geräte zu entscheiden, also Waschmaschine und Trockner separat zu kaufen. Sie benötigen lediglich ausreichend Platz und Geräte ähnlicher Größe, um Ihre gesamte Wäscheladung auf einmal trocknen zu können.

Neben der Zeitersparnis bietet diese Option weitere Vorteile: eine große Programmauswahl, die Möglichkeit, bestimmte Modelle auszuwählen, und eine breite Produktpalette. Allerdings hat sie auch Nachteile: Sie benötigt doppelt so viel Platz und kostet doppelt so viel. Geld sparen Sie damit nicht – ein hochwertiger Trockner ist nicht günstiger als vergleichbare Modelle. Beispielsweise kostet der Bosch WTE-86302BY 450–470 €, während der Gorenje D 65225 600–620 € kostet.

Ein moderner Einrichtungstrend, der Platz spart, ist die Platzierung des Wäschetrockners direkt auf der Waschmaschine.

Wenn Platz und Geld knapp sind und Sie Ihre Wäsche nicht an Wäscheklammern aufhängen möchten, empfiehlt sich die Anschaffung eines Waschtrockners.Eine höherwertige Waschmaschine kostet etwa 1,5 Mal so viel wie eine Standardwaschmaschine, aber man findet schon ab 150 € ein vernünftiges Angebot.

Bei der Modellauswahl achten wir auf zwei Schlüsselfaktoren: die Verfügbarkeit einer fortschrittlichen Restfeuchtetrocknung und die Kapazität eines einzelnen Trockengangs. Wir suchen außerdem nach einem Gerät mit möglichst hoher Energieeffizienz und passenden Betriebsmodi. Am wichtigsten ist es, die Empfehlungen des Herstellers zu befolgen und die Bedienungsanleitung sorgfältig zu lesen.

   

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