Reparatur des Bosch-Waschmaschinenmotors

Reparatur des Bosch-WaschmaschinenmotorsEine Selbstreparatur des Motors einer Bosch-Waschmaschine ist nicht bei allen Problemen möglich. Zwar kann auch ein unerfahrener Mechaniker verschlissene Kohlebürsten austauschen, das Abfeilen der Lamellen oder das Justieren der Wicklung ist jedoch deutlich schwieriger und riskanter. In jedem Fall muss der Motor zunächst diagnostiziert und das Problem genau lokalisiert werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Funktionsfähigkeit des Motors zu überprüfen. Wir empfehlen, alle Diagnoseoptionen sowie die Anweisungen zur Fehlerbehebung zu prüfen.

Optionen zur Durchführung einer Inspektion

Fast alle Bosch-Waschmaschinen sind mit Bürstenmotoren ausgestattet, die die Trommel über einen Riemenantrieb drehen. Der Vorteil dieser Motoren liegt darin, dass sie zu Hause getestet werden können.Das Wichtigste ist, den elektrischen Schaltkreis des Motors zu studieren und die Sicherheitsregeln zu beachten. Die Verschaltung in den meisten Kommutatormotoren ist nach folgendem Schema aufgebaut:

SM Bosch Motordiagramm

Es wird also eine bestimmte Abfolge eingehalten. Die dem Motor zugeführten 220 Volt erreichen zunächst den Steuertriac. Anschließend fließt der Strom zu den Rückwärtsrelaiskontakten (II oder I) und dann zur Statorwicklung und zum Rotor. Das Signal zum Umschalten der Betriebsarten und zur Leistungsänderung wird von der Steuereinheit über den Transformator und die Kontaktgruppen gesendet. Die Drehzahl des Motors wird durch einen im Gehäuse befindlichen Tachogenerator geregelt, und die Reibungskraft wird durch die elektrischen Bürsten geglättet.

Bosch-Waschmaschinen sind mit Kollektormotoren ausgestattet, die einen Riemenantrieb benötigen.

Die Statorwicklung ist zweigeteilt, wodurch das Risiko von Störungen durch Funken am Kommutator verringert wird. Durch Umkehrung der Drahtpolarität wird die Drehrichtung der Trommel umgekehrt. Beim Umschalten auf den Schleudergang wird ein spezieller Schalter aktiviert. In diesem Fall wird Strom an einen der äußeren Anschlüsse und den Schalter selbst angeschlossen. Wird der Schalter nicht aktiviert, arbeitet die Waschmaschine nur im Normalbetrieb, wobei sich die Welle langsam und gleichmäßig dreht.

Um einen Bürstenmotor selbst zu testen, muss man ihn direkt mit Strom versorgen. Die Entladung erfolgt, wenn die Stator- und Rotorwicklung in Reihe geschaltet werden. Ein funktionierender Motor brummt und läuft an; bei einem Kurzschluss erwärmt sich der Stromkreis. Das Anschlussdiagramm sieht folgendermaßen aus:

SM Bosch_2 Motordiagramm

Es gibt eine weitere Möglichkeit zur Motordiagnose. Wir schließen die Stator- und Rotorwicklungen wie oben beschrieben an, verwenden aber einen speziellen Spartransformator mit einer Leistung von über 500 Watt als Stromquelle. Diese Methode gilt als sicherer, da sie eine bessere Kontrolle der Motorbeschleunigung und ein rechtzeitiges Reagieren auf unvorhergesehene Situationen ermöglicht. Idealerweise sollte man zur Sicherheit eine 5- oder 10-Ampere-Sicherung in den Stromkreis einbauen.

Wenn kein Transformator verfügbar ist, kommt ein elektronischer Regler zum Einsatz. Dieser erleichtert die Steuerung der dem Verbraucher zugeführten Leistung und verhindert so eine Überhitzung des Motors. Interessanterweise lässt sich ein solches Gerät auch selbst bauen: Man benötigt lediglich den passenden Schaltplan aus dem Internet.

Anfängern fällt es leichter, den Motor visuell zu prüfen. Nach dem Starten können sie beispielsweise beurteilen, wie viele Funken die Kommutatorbürsten erzeugen. Sind viele Funken vorhanden, liegt eine Systemstörung vor – der Motor muss zerlegt und eine detailliertere Diagnose durchgeführt werden.

Abschälen der Lamellen

Ein Motorausfall wird häufig durch einen Kontaktverlust an einem Abschnitt der Rotorwicklung verursacht. Dies tritt auf, wenn die Motorrippen oder die angrenzenden Drähte defekt sind. Der dem Motor zugeführte Strom erreicht den Rotor entweder gar nicht oder seine Stärke ist deutlich höher als der Nennstrom. In beiden Fällen besteht die Gefahr eines Kurzschlusses oder einer Überhitzung.

Lamellen sind Metallplatten, die auf die Kommutatorwelle geklebt werden und die Stromübertragung im Stromkreis unterstützen. Für den Kontakt mit den Wicklungsabschnitten sorgen spezielle Haken. Im Motorbetrieb verhaken sich jedoch häufig Drähte an hervorstehenden Elementen und brechen. Reparaturen müssen die Funktionsfähigkeit des Geräts wiederherstellen.

Das Betreiben eines Motors mit sich ablösenden Kühlrippen ist gefährlich – es kann zu einem Kurzschluss mit allen damit verbundenen Folgen kommen.

Die Sache wird komplizierter, wenn sich die Lamellen ablösen. Diese Art von Ausfall wird durch Überhitzung verursacht, die durch einen Kurzschluss oder eine Blockierung des Rotors entstehen kann. Der Stromfluss durch die Lamellen übersteigt den Betriebsstrom, was zu Überhitzung und Ablösung des dünnen Metalls führt. Erfahrungsgemäß wird das Ablösen am häufigsten durch Folgendes verursacht:

  • defekte Lager, die den Motor plötzlich zum Stillstand bringen;
  • Bei einer stehenden Waschmaschine kann es zu einem laufenden Waschgang kommen, bei dem die Trommelklappen nicht verriegelt sind, was zum plötzlichen Stopp des Systems führt.

Problem mit den Lamellen

Die Lamellen lösen sich nicht ohne Grund ab. Tatsächlich deutet ihr Ablösen eindeutig auf einen zugrundeliegenden Motorschaden oder eine Fehlfunktion des Automatikgetriebes hin. Es ist nicht nur notwendig, das Problem selbst zu beheben, sondern auch „Korrekturarbeiten“ durchzuführen.

Wenn sich die Lamellen nur geringfügig, um 0,5 mm oder weniger, abgelöst haben, beschränkt sich die Motorreparatur auf das Abdrehen der Welle auf einer Spezialmaschine. Dazu müssen alle Ablösungen identifiziert, gereinigt und die behandelten Bereiche anschließend sorgfältig geprüft und von Staub und Graten befreit werden.

Sie können das Ablösen der Lamellen mit einem manuellen Test überprüfen. Drehen Sie dazu einfach den Rotor langsam mit der Handfläche und achten Sie auf das Geräusch: Wenn Sie ein deutliches Knacken hören, verhaken sich die Lamellen an der Wicklung.

Bürsten selbst wechseln

Wenn der Motor aufgrund verschlissener Kohlebürsten nicht mehr läuft, ist die Lösung einfach: Alte Bürsten entfernen und neue einsetzen. Zuerst müssen Sie Ersatzteile besorgen und passende Teile kaufen. Die Auswahl der Teile erfolgt anhand der Seriennummer der Waschmaschine oder des Motors. Am besten ist es, die defekten Bürsten auszubauen und zum Fachgeschäft zu bringen.

Man kann elektrische Bürsten nicht einfach wahllos auswählen. Selbst Bosch-Waschmaschinen verwenden unterschiedliche Teile: mit und ohne Gehäuse, mit zentralen und Eckkontakten. Um Fehler zu vermeiden, ist es wichtig, die Auswahl sorgfältig zu prüfen und dem Verkäufer Marke und Seriennummer der Maschine mitzuteilen. Dies gilt insbesondere, wenn Sie ein ähnliches Produkt online bestellen.

Die Kohlebürsten sind direkt am Motor montiert. Um sie auszutauschen, muss der Motor zuerst aus der Maschine ausgebaut werden. So geht's:

  • Wir entfernen die Rückwand vom Gehäuse, nachdem wir alle mitgelieferten Schrauben gelöst haben;
  • Wir finden den Motor unter der Trommel;
  • Wir entfernen den Antriebsriemen, indem wir ihn zu uns heranziehen und gleichzeitig die Riemenscheibe drehen;
  • Wir lösen die Verkabelung von den Motorkontakten;
  • Lösen Sie die Schrauben, mit denen der Motor befestigt ist (ein 8-mm-Schraubenschlüssel genügt);
  • Wir ziehen den Motor aus seinem Sitz und schaukeln seine Karosserie hin und her.

Es wird empfohlen, alle Arbeitsschritte mit einer Foto- oder Videokamera aufzuzeichnen, um Fehler beim Zusammenbau zu vermeiden.

Legen Sie den ausgebauten Motor der Waschmaschine auf eine ebene, trockene Fläche und setzen Sie die Reparatur fort. Suchen Sie die beiden an den Seiten des Gehäuses befestigten Kohlebürsten, entfernen Sie diese und überprüfen Sie sie. Die Vorgehensweise ist wie folgt:

  • Trennen Sie das Kabel, das mit dem Gehäuse der elektrischen Bürste verbunden ist;
  • Den Kontakt nach unten bewegen;
  • die Feder spannen;
  • Ziehen Sie die Bürste heraus.

Öffnen Sie als Nächstes das Bürstengehäuse und messen Sie die Kohlespitze im Inneren. Ist die Spitze kürzer als 0,7 cm, muss sie ausgetauscht werden. Setzen Sie die neue Spitze in die Fassung ein, drücken Sie die Feder zusammen, fixieren Sie sie, schieben Sie den Kontakt nach oben und schließen Sie die Verkabelung an.

Die zweite Bürste wird nach ähnlichen Anweisungen ausgebaut und wieder eingebaut. Ob sie abgenutzt sind oder nicht, spielt keine Rolle – Carbonstäbe werden immer paarweise ausgetauscht. Dann setzen wir den Motor wieder ein und bauen die Waschmaschine wieder zusammen, wobei wir die Schritte in umgekehrter Reihenfolge befolgen:

  • Wir setzen den Motor in die „Fassung“ ein und befestigen ihn mit Befestigungselementen;
  • Wir schließen die Verkabelung an;
  • Wir spannen den Antriebsriemen, indem wir ihn zuerst auf die Riemenscheibe legen und ihn dann, durch Drehen, auf das große Rad legen;
  • Wir montieren das Gehäuse, indem wir die Rückwand anschrauben.

Jetzt müssen nur noch die neuen elektrischen Kohlebürsten überprüft werden. Starten Sie das Kurzwaschprogramm und prüfen Sie die Motorleistung. Wenn der Motor anläuft und die Trommel wie gewohnt dreht, ist alles korrekt ausgeführt.

Die Wicklungen sind gebrochen oder kurzgeschlossen.

Beschleunigungsprobleme treten auch bei beschädigten Wicklungen auf: Der Motor startet nicht oder dreht die Trommel sehr langsam. Dies geschieht durch Kurzschlüsse in den Drahtwicklungen, die zu einer Überhitzung des Motors führen. Dadurch wird der Thermistor ausgelöst, und das System schaltet aus Sicherheitsgründen sofort die Stromzufuhr ab. Beim nächsten Startvorgang wiederholt sich die Situation, bis der Temperatursensor durchbrennt und der Motor schließlich ausfällt.

Die Motorwicklung ist durchgebrannt.

Die Wicklung wird mit einem Multimeter nach folgendem Algorithmus geprüft:

  • Schalten Sie das Messgerät auf den Modus „Ohmmeter“ ein;
  • Wir befestigen die Sonden an den benachbarten Lamellen;
  • Wir ermitteln den Widerstand (normalerweise – von 0,1 bis 0,4 Ohm).

Die Wicklung selbst zu reparieren ist sehr gefährlich. Wenden Sie sich am besten an Fachleute oder kaufen Sie einen neuen Motor.

   

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