Filzwolle in der Waschmaschine

Filzwolle in der WaschmaschineWaschmaschinen sind beim Basteln oft eine große Hilfe, und Nassfilzen ist ein Paradebeispiel dafür. Die Maschinenwäsche spart Zeit und beugt vielen Missgeschicken vor. Perfekte Ergebnisse sind jedoch möglich, wenn man die Eigenschaften der verwendeten Wolle berücksichtigt und die Grundregeln des Filzens befolgt. Im Folgenden erklären wir Ihnen detailliert, wie Sie Ihr Strickprojekt nicht ruinieren und mit dem fertigen Produkt zufrieden sein können.

Regeln für das Maschinenfilzen

Bevor Sie mit dem Nassfilzen von Wolle beginnen, ist eine gründliche Vorbereitung wichtig. Überlegen Sie sich außerdem gut, ob sich der Einsatz einer Maschine lohnt. Diese Methode ist nicht für jeden geeignet, da das Ergebnis von vielen Faktoren abhängt.Dazu gehören der Färbegrad der Wolle, ihre Farbe, die Maschendichte sowie das gewählte Waschmaschinenprogramm, die Temperatur und der Schleudergang. Um zu vermeiden, dass Ihr Kleidungsstück beschädigt wird, beachten Sie bitte Folgendes.

  1. Nur Naturwolle lässt sich verfilzen. Liegt der Wollanteil im Garn unter 60 %, ist das Ergebnis praktisch gleich null.
  2. Ein locker gestricktes Gestrick hält besser als ein normal oder fest gestricktes.
  3. Wenn Sie die Arbeit von Hand ausgeführt haben, dann ist der Einsatz einer Maschine zur Sicherung des Ergebnisses gerechtfertigt.
  4. Bei Wollartikeln kann es zur Pillingbildung kommen. Um dies zu vermeiden, sollten sie in einem speziellen Netzbeutel oder einem normalen Kissenbezug aufbewahrt werden.Gegenstände, die in der Waschmaschine verfilzt wurden
  5. Die Schutzhülle ist auch für die Sicherheit der Maschine notwendig, da Wollpartikel in den Tank gelangen und dort Verstopfungen verursachen oder das Abflusssystem blockieren können.
  6. Eine Frontladermaschine ist besser geeignet, da sie eine einfachere Kontrolle der Stillstandsrate und des Arbeitsfortschritts ermöglicht. Frontladermodelle bieten diese Möglichkeit zwar nicht, dies ist jedoch nicht so kritisch.
  7. Um die Vibrationen zu erhöhen und ein Ungleichgewicht bei geringer Belastung zu vermeiden, wird empfohlen, dicke, alte Gegenstände wie Jeans hinzuzufügen.
  8. Baumwollstaub hat einen positiven Einfluss auf den Trocknungsprozess, daher wird empfohlen, Baumwollwäsche in die Trommel zu geben.
  9. Auswringen ist erlaubt, starkes Verdrehen jedoch nicht. Andernfalls verformt sich der Gegenstand leicht.
  10. Weiße und helle Wolle verfilzt weniger leicht.

Wichtig! Die ideale Lösung ist, die verwendete Wolle und ihre Eignung für das maschinelle Filzen zu testen, indem man eine Probe durch die Filzmaschine laufen lässt.

Tests sind eher notwendig als wünschenswert. Tatsache ist, dass neben den oben beschriebenen Faktoren auch die Wasserhärte, die Art des verwendeten Waschmittels, Vibrationen, die Trommeldrehzahl und die Waschdauer das Endergebnis der Trocknung beeinflussen. Es ist unmöglich, all diese Faktoren zu berechnen und vorherzusagen. Anfängern im Bastelbereich wird empfohlen, mit einfachen Gegenständen wie Schals, Fäustlingen, Mützen, Decken und Vasen zu beginnen. Besonderes Augenmerk sollte auf die Schrumpfung gelegt werden – ein fachgerecht gefilztes Produkt sollte nicht um mehr als ein Drittel schrumpfen.

Beschreibung des Filzprozesses

Sobald Sie das Endergebnis beurteilt und die optimalen Trocknungsbedingungen geschaffen haben, können Sie mit dem eigentlichen Trocknungsprozess beginnen. Es ist wichtig, die vorgegebenen Schritte genau einzuhalten und die Anweisungen zu befolgen. Wir empfehlen beispielsweise folgendes Vorgehen:

  1. Legen Sie ein oder mehrere Strickstücke vorsichtig in einen Netzbeutel oder Kissenbezug.Temperatur einstellen
  2. Wir geben alles in die Trommel der Maschine und füllen die leeren Zwischenräume mit dicker, farbiger Bettwäsche, Jeans oder bereits gewaschenen Handtüchern (neue Handtücher verlieren leicht ihre Struktur, wenn sie zusammen mit Wollwäsche gewaschen werden).
  3. Gießen/füllen Sie die Schale mit einem Waschmittel oder Universalpulver in einer geeigneten Farbe.
  4. Beim Waschen farbiger Textilien empfiehlt sich ein spezielles Farbschutzmittel. Weichspüler und Produkte, die speziell für Wollwaren entwickelt wurden, sind nicht zulässig.
  5. Wählen Sie ein Schonprogramm oder ein anderes Programm, das ein großes Wasservolumen ermöglicht. Falls möglich, stellen Sie die Temperatur auf über 40 °C ein, schleudern Sie die Wäsche und spülen Sie sie gründlich aus.

Bitte beachten Sie: Verwenden Sie nicht den speziellen Wollwaschgang.

  1. Der Artikel muss vor dem vollständigen Ausspülen in kaltem Wasser vorgespült und anschließend vorsichtig ausgewrungen werden, ohne ihn zu verdrehen.
  2. Wir nehmen das Produkt aus der Maschine und geben ihm Form, indem wir es straff über die gewünschte Form ziehen (ein Glas, eine Faust, ein Ball, eine Vase, ein spezieller Ständer für Hüte).
  3. Legen Sie es anschließend auf eine ebene Fläche und lassen Sie es trocknen, ohne es an Wäscheklammern aufzuhängen.

Filzartikel sollten um etwa 30 % einlaufen. Normalerweise genügt ein Waschgang. Sollte das Ergebnis nicht Ihren Erwartungen entsprechen, können Sie den Vorgang bis zu dreimal wiederholen. Es empfiehlt sich, die Waschtemperatur zu erhöhen oder jedes Mal andere Einstellungen zu wählen. Oft ist es notwendig, mehrere Stunden lang zu experimentieren, bis man die optimale Einstellung gefunden hat.

Meinungen erfahrener Handwerkerinnen

Es ist leicht einzusehen, dass die idealen Bedingungen durch Ausprobieren ermittelt werden. Erfahrene Filzer, die ihre besten Praktiken gerne weitergeben, bieten einen einzigartigen Meisterkurs an. Im Folgenden finden Sie einige Meinungen zur Verwendung von Waschmaschinen beim Filzen:

Katerina Korshun

Manchmal filze ich Taschen und Baskenmützen maschinell, aber erst, nachdem ich sie gründlich von Hand vorgefilzt habe. Mir ist schon lange aufgefallen, dass sich die Stücke ohne gründliches Vorfilzen oft verformen und zusammenknüllen. Ich mache es so: Ich stecke mein Werk in einen alten Kissenbezug, binde ihn fest zu, lege ihn mit anderen Dingen voll und stelle die Waschmaschine auf 40 Minuten und 50 Grad ein. Ich gebe die übliche Menge Seifenflocken und Weichspüler in die Schale. Ehrlich gesagt mache ich das aber nicht oft, denn nach dem Filzen ist das Material nicht mehr so ​​glatt, sondern wird sehr fransig, und es dauert lange, es mit Bügeleisen und Dampf in Form zu bringen. Allerdings ist es perfekt, um das Filzen mehrerer Teile gleichzeitig zu beschleunigen.

Natalie Simkina

Ich glaube, wenn man seine Waschmaschine richtig einsetzt, wird sie zu einem treuen und unverzichtbaren Helfer. Das gilt auch für mich persönlich. Große Stücke, Handtaschen und Hausschuhe wasche ich im Schonwaschgang bei jeder Temperatur und Dauer. Ich schütze die Arbeit aber immer in einem speziellen Beutel aus Nylon, Moskitonetz oder Tüll. Erst nach der Handwäsche kommt sie in die Waschmaschine. Für einen dezenten Effekt stelle ich sie in die Trommel und wähle das Programm „Spülen/Schleudern“. Anschließend korrigiere ich die Stellen mit einer Nadel. Ausbesserungen sind auch nach dem Waschen mit einem Kurzwaschgang bei 40 Grad Celsius für 30 Minuten möglich. Bei 60–90 Grad Celsius wird die Oberfläche vollkommen glatt und von echtem Filz nicht zu unterscheiden. So bereite ich auch Perlen und Kugeln vor.

Lada Moskau

Ich habe Handtaschen und Kissen maschinell gefilzt, und die Ergebnisse sind recht gut: Alles ist sehr gleichmäßig und ohne sichtbare Reihen. Der Trick ist, so wenig wie möglich zu stricken und dicke Nadeln zu verwenden. Allerdings eignet sich diese Methode nicht für alle Projekte. Hausschuhe zum Beispiel sind schwieriger; sie sind viel schwerer und dichter als handgefilzte, und die Wärmespeicherung ist meiner Meinung nach ganz anders. Natürlich braucht es Zeit und Material, um durch Ausprobieren das perfekte Ergebnis zu erzielen. Ich glaube, Waschmaschinen sind etwas für Faule und Berufstätige sowie für starre Gegenstände.

Katerina Kubeshova

Ich experimentiere regelmäßig mit der Maschine, und jedes Mal schwöre ich mir, dass ich mich nie wieder darauf einlassen werde. Der letzte Versuch war erfolgreich, wenn auch mit einigen Änderungen. Es lief so ab: Ich habe die Tasche zuerst angeschliffen, in einen Kissenbezug gewickelt und gewaschen. Dann bekam ich Panik – die gewaschene Tasche war etwas eingelaufen, Löcher waren zu sehen, und die Größe hatte sich überhaupt nicht verändert. Ich gab auf und erinnerte mich erst zwei Wochen später wieder daran. Ich habe sie eingeseift, angefeuchtet, mit den Händen abgerieben und hatte am Ende eine tolle Tasche: dünn und robust.

Ich glaube, ich werde es noch einmal versuchen. Im Moment benutze ich die Maschine nur zum normalen Spülen und Schleudern der Wäsche – das ist sehr praktisch.

Ekaterina Logacheva

Meine Nähmaschine hat mich noch nie im Stich gelassen. Ich habe immer alle meine Schals darin gestrickt. Ich mache es so: Ich drehe das Strickstück hundertmal in IKEA-Folie und gebe es dann direkt in die Trommel. Das Ergebnis ist perfekte Qualität, ohne Mängel oder Fehler (toi, toi, toi), und nach dem Glätten und Dämpfen sieht es aus wie industriell gefertigt. Vor Kurzem habe ich zum ersten Mal eine Mütze gestrickt, sie 200 Mal gedreht und gewaschen. Sie ist super geworden! Auch die Fäustlinge haben sich nicht gelöst!

Wenn Sie diese Empfehlungen und die Erfahrung professioneller Handarbeiterinnen berücksichtigen, geht das Filzen in der Waschmaschine schnell und liefert vorhersehbare Ergebnisse. Wichtig ist, die Möglichkeiten Ihrer Waschmaschine zu nutzen und den gewählten Waschgang unbedingt mit einer Probe zu testen.

   

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