Muss ich meine Waschmaschine erden?

Muss ich meine Waschmaschine erden?Auf die Frage, ob eine Waschmaschine geerdet werden muss, antworten Hersteller und Elektriker seit Langem eindeutig mit „Ja“. Der Betrieb der Maschine ohne entsprechende Schutzmaßnahmen, insbesondere in feuchten Umgebungen, ist verboten; andernfalls besteht leicht die Gefahr eines Stromschlags oder Brandes. Warnzeichen sind ein Kribbeln beim Entleeren der Trommel oder ein stechendes Gefühl beim Berühren des Maschinengehäuses. In solchen Situationen ist es gefährlich, an der Maschine zu ziehen, da sie unter Spannung steht. Es ist daher unbedingt erforderlich, die Maschine überprüfen und ordnungsgemäß erden zu lassen.

In einem Wohnhaus

Es herrscht der weitverbreitete Irrglaube, dass nur ältere Haushaltsgeräte mit mangelhafter Isolierung geerdet werden müssen. Das stimmt so nicht – alle großen elektrischen Geräte müssen geerdet sein. Selbst moderne Waschmaschinen sind so konstruiert, dass an den Metallteilen des Gehäuses eine Spannung von 110 V anliegt. Das Problem liegt im Überspannungsschutz, mit dem alle Waschmaschinen ausgestattet sind. Der Überspannungsschutz benötigt einen Anschluss der Phase und des Neutralleiters an die Wandsteckdose. Bei einem Fehler kann dies gefährlich für den Benutzer sein. Wenn die Waschmaschine häufig Stromschläge verursacht, ist oft der Kondensator die Ursache. In diesem Fall lässt sich das Problem beheben, indem der Mittelkontakt des Überspannungsschutzes im Stromkreis der Maschine abgeklemmt wird. Dadurch wird der Stromfluss zur Maschine unterbrochen.

Das Betreiben einer Waschmaschine im Badezimmer ohne Erdung ist gefährlich!

Noch besser ist eine hochwertige Erdung. Eine fachgerecht installierte Verkabelung in einer Wohnung muss folgenden Normen entsprechen:

  • Die Schalttafel ist mit Neutralleiter- und Erdungsschienen (gekennzeichnet mit N bzw. PE) ausgestattet;
  • Der Phasenleiter (rot) durchläuft den Fehlerstromschutzschalter (RCD), bevor er das Bedienfeld verlässt;Erdung in der Wohnung im Verteilerkasten
  • Die Waschmaschine ist über eine separate Steckdose angeschlossen;
  • Die Stromleitung unter der Maschine ist mit einem Kupferdraht mit einem Querschnitt von 1 mm² pro 2 kW Maschinenleistung verlegt;
  • Die Verdrahtung in der Steckdose ist auf eine bestimmte Weise angeschlossen (der blaue Neutralleiter mit der Bezeichnung N und die Phase (L, rot) sind mit den Stiften verbunden, und der grüne Erdungsleiter PE ist mit der Kontaktplatte verbunden).

Gemäß den Sicherheitsbestimmungen ist der Betrieb einer Waschmaschine ohne Erdung im Badezimmer oder anderen Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit verboten. Darüber hinaus ist für den Betrieb in sogenannten Feuchträumen der Anschluss an eine feuchtigkeitsbeständige Steckdose erforderlich. Die Steckdose muss mindestens die Schutzart IP44 aufweisen, idealerweise höher.

Privater Hausbesitz

In einem Einfamilienhaus ist die Erdung anders organisiert als in einer Wohnung. Vom Verteilerkasten zur Steckdose muss ein dreiadriges Kabel nach dem TN-C-S-System verlegt werden. Alternativ können alle Stromleitungen mit Fehlerstromschutzschaltern (FI-Schaltern) mit einem Auslösestrom von 10–30 mA ausgestattet werden. Manchmal werden elektrische Anlagen nach dem sowjetischen TN-C-Standard installiert, der vorschreibt, dass das Netzkabel nur zwei Adern – Phase und Neutralleiter – hat. In diesem Fall ist ein separater Erdungsleiter erforderlich, der an die PE-Sammelschiene angeschlossen wird. Dies ist zwar aufwändiger und optisch weniger ansprechend, aber zuverlässig und sicher.

Ob eine Erdung vorhanden ist, können Sie mit einem einfachen Test herausfinden. Schalten Sie das Multimeter einfach auf Ohmmeter-Modus, halten Sie eine Messspitze in der Hand und platzieren Sie die andere auf dem Metallteil des Waschmaschinengehäuses. Anschließend werten wir die Ergebnisse aus. Zeigt das Display „0“ an, ist der Schutzschalter geerdet. Zeigt das Display 100–110 V an, schließen wir auf das Gegenteil – es besteht kein Fehlerstromschutz. In diesem Fall müssen Sie selbst eine Erdung herstellen.

Erdung herstellen

Wenn keine zentrale Erdung vorhanden ist und auch keine entsprechende Sammelschiene im Verteilerkasten, gibt es eine andere Möglichkeit, sich zu schützen. Dabei wird die Erdung über eine selbstgebaute Vorrichtung hergestellt. Diese kann man selbst bauen; wichtig ist nur, die Materialien und einen geeigneten Platz zum Vergraben zu finden. Damit der Strom von der Waschmaschine in die Erde abfließen kann, muss er im Erdreich verteilt werden. Dazu vergraben Sie einen Metallleiter etwa einen Meter von der Hauswand entfernt an der feuchtesten Stelle. Dieser Leiter entlädt sich gegen einen Widerstand von etwa 30 Ohm. Die Anleitung dazu lautet wie folgt:

  • Graben Sie einen Graben in Form eines gleichseitigen Dreiecks, wobei jede Seite 3 m lang ist (weitere Parameter der Grube: Tiefe - 1 m und Breite - 50-70 cm);
  • Graben Sie einen 0,8-1 m tiefen Graben vom dreieckigen Graben bis zum Verteilerkasten (in dem der Draht verlegt wird);Grabe ein Loch für die Umrisse
  • Nehmen Sie drei Stahlecken mit den Maßen 40x40x5 mm und einer Länge von mindestens 3 m;
  • Schlagen Sie in jede Ecke des Dreiecks einen Stahlwinkel ein, sodass mindestens 15 cm bis zum Boden verbleiben;
  • An den Ecken Stahlplatten mit einer Breite von 4 mm und einer Länge von 40 mm anschweißen;Wir schweißen eine Kontur von einer Ecke aus.
  • Schweißen Sie einen Stahlstab mit einem Durchmesser von 10 cm an das entstandene Dreieck (dieser wird der Erdungsleiter).
  • Schweißen Sie eine M6-Schraube an das andere Ende der Stange (diese ist für den Anschluss an die Erdungsschiene im Schaltschrank erforderlich);
  • Stecke die Stange in den Graben;
  • Fülle alle Löcher mit Erde.

Es gibt auch eine schnelle Erdungsmöglichkeit, die sich als temporäre Maßnahme eignet. Verlegen Sie einen einadrigen Kupferdraht mit einem Querschnitt von 2–2,5 mm² vom Verteilerkasten mit der Erdungsschiene. Schneiden Sie dann eine Nut zur Steckdose der Waschmaschine, führen Sie einen Kabelkanal mit einem Leiter hindurch, legen Sie ihn in die Wanddose ein und verbinden Sie ihn mit der Erde. Vor jeglichen Eingriffen muss der Raum energiefrei gemacht werden.

So kann man nicht erden.

Manche Heimwerker schlagen eine noch einfachere Erdungslösung vor. Man schraubt eine Schraube in das Gehäuse der Waschmaschine, verbindet ein Ende des Kabels damit und das andere Ende mit einem Wasserrohr oder Heizkörper. Die Kontaktfläche muss dabei gereinigt werden. Ja, diese Methode funktioniert – im Falle eines Lecks kann der Strom sicher abgeleitet werden. Es gibt jedoch einige wichtige Punkte zu beachten:Man kann die Maschine nicht mit einem Rohr erden.

  • Es ist unsicher – die Berührung des Rohres ist lebensgefährlich und gesundheitsgefährdend, und auch die Nachbarn sind gefährdet.
  • Das ist zerstörerisch – wenn der Strom durch die Rohre fließt, beeinträchtigt er das Steigrohr, es entstehen Risse, die zu Überschwemmungen führen können.

Wir möchten nochmals betonen, dass die herkömmliche Erdungsmethode gemäß den Elektrosicherheitsvorschriften verboten ist. Es empfiehlt sich, einen Elektriker zu beauftragen und ein sicheres Erdungssystem installieren zu lassen.

   

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